Seit April 2024 arbeiteten 11 Schülerinnen und Schüler aus den jetzigen Klassen 9b, 10a und 10b an einem Projekt der Sächsischen Jugendstiftung „Spurensuche“ des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales mit. Initiator unserer Beteiligung war Heinz Thieme, ein aktives Mitglied des Waldheimer Heimat- und Verschönerungsvereins.
Motivation zur Mitarbeit der Jugendlichen stellte vor allem die eigene Unkenntnis der Geschichte des Denkmals dar. Gesehen hatten es fast alle schon einmal, doch sowohl warum es wann und gerade an dieser Stelle errichtet wurde als auch woran es erinnern soll, war keinem bekannt.
So bestand die Forschungsarbeit vor allem in der Recherche zahlreicher Dokumente und Zeitzeugenberichte, die uns größtenteils der Historiker W. Heidrich aus Bad Lausick zur Verfügung stellte.
Letztendlich entstand der Entwurf für eine Gedenktafel, die neben dem Denkmal aufgestellt werden soll und die Strecke des Todesmarsches vom April 1945, eine Zusammenfassung der Geschichte von damals und den Anlass der Errichtung des Denkmals beinhaltet. Außerdem wurden und werden QR-Codes hinterlegt, mit deren Hilfe Einzelschicksale oder speziellere Informationen nachgelesen werden können.
Am 22.11.2024 fand im Sächsischen Landtag die Abschlussveranstaltung statt. Es war gleichzeitig für die Verantwortlichen der Sächsischen Jugendstiftung das 20jährige Jubiläum des Projektes „Spurensuche“. Dementsprechend großartig erfolgte die Organisation des Events: Zwanzig Projekte präsentierten einer Jury sowie den zahlreichen interessierten Besuchern ihre Ergebnisse – teilweise Spiel- und Dokumentarfilme, Stadtrundgänge mit QR-Codes, Broschüren, Kochbücher u.v.m.
„Auch wenn wir keinen der 3 Jury-Preise und auch nicht den Publikumspreis absahnen konnten, waren wir trotzdem stolz auf unsere Arbeit“, fasste Jamain unser Auftreten treffend zusammen. Denn auch wir Projektbetreuer und unser Schulleiter staunten nicht schlecht, wie unsere Kids die Ergebnisse präsentierten und allen Besuchern einen tollen Einblick über die Geschichte des Waldheimer Faust-Denkmals gaben. Emotional berichteten sie von den grausamen Ereignissen, die sich in unserer Heimat abspielten und brachten die feste Überzeugung herüber, dass so etwas nie wieder geschehen darf – „Gegen das Vergessen“!
Bleibt mir nur noch die Hoffnung, dass die 11 Mädchen und Jungen ihre gewonnenen Erkenntnisse auch weiter vermitteln und dass sie an der Vollendung des Projektes dranbleiben: Im nächsten Jahr jähren sich die Todesmärsche zum 80. und die Einweihung des Denkmals zum 50. Male – da soll die Gedenktafel aufgestellt werden.
Heike Heinrich